So habe ich es vernommen: einstmals reiste Buddha Sakyamuni, Weltgeehrter, durch verschiedene Länder, und lehrte und konvertierte die Menschen. Als er Vaisali (das heutiges Baasrah) erreichte, hielt er inne und rastete unter dem Baum der Musik. Er wurde begleitet von 8.000 führenden Mönchen. Eine unvorstellbar große Zusammenkunft von Ministern, Priestern, männlichen und weiblichen Laien, den acht Typen von Gottheiten und auch andere menschliche und nicht menschliche Wesen versammelten sich ehrfürchtig um den Buddha, als er den Dharma verkündigte.
Zu dieser Zeit empfing der Bodhisattva Manjusri, der Prinz des Dharma, die unbändige spirituelle Kraft des Buddha. Sich vom Sitze erhebend, seine Robe von der rechten Schulter streifend, kniete er auf sein rechtes Knie vor dem Buddha nieder. Er verbeugte sich tief und mit seinen Händen zum Beten gefaltet, sprach er respektvoll zum Buddha: „Weltgeehrter, darf ich Dich höflich um die Erklärung der verschiedenen Namen und Titel, sowie der großen einstigen Gelübde und der unübertrefflichen Tugenden des Buddhas bitten, so dass jene die Dir zuhören sofort von den karmischen Behinderungen befreit werden, während in der Zukunft, dem Dharma wirkenden Zeitalters, die fühlenden Wesen ebenso große Freude und Nutzen ableiten werden.“
Der Buddha lobte den Bodhisattva Manjusri und sagte: „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet, Manjusri! Aus großem Mitgefühl heraus hast du mich dazu bewegt die Namen und Titel, die Verdienste und Tugenden und die einstigen Gelübde der Buddhas zu erklären, um jene zu befreien, die an karmischer Behinderung festklammern und um Nutzen, Friede und Freude allen fühlenden Wesen im Dharma wirkenden Zeitalter zu bringen. Nun höre aufmerksam und überdenke sehr sorgsam das was ich fortan zu sagen habe:“
Der Bodhisattva Manjusri erwiderte: „Weltgeehrter, so soll es sein. Wir werden voller Freude allem was Du uns lehrst zuhören.“
Der Buddha sagte dann zum Bodhisattva Manjusri: „Im Osten dieser Welt, vorbei an unzähligen Buddha-Ländern – viel zahlreicher als die Sandkörner in zehn Ganges-Flüssen – da existiert eine Welt, welche Reines Lapis Lazuli genannt wird. Der Buddha dieser Welt wird Medizin Buddha „Lapis Lazuli Radiance Thathagata“, Heiliger (Arhat), der Vollkommen Erleuchtete, Vollkommen in Geist und in Tat, Lang Vergangen, Kenner der Welt, Unübertroffenes Wesen, Zähmer der Leidenschaft, Lehrer von Göttern und Menschen, Buddha, Weltgeehrter, genannt.
„Manjusri, als der Geehrte der Welt, der Medizin Buddha den Pfad des Bodhisattvas beschritt, hat er feierlich folgende Zwölf Grossen Gelübde ausgesprochen, um allen fühlenden Wesen zu geben, was sie sich wünschen.“
Erstes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, von meinen Körper glänzende Strahlen hervorleuchten und unzählbar-grenzenlose Königreiche erhellen. Dieser Körper wird mit den Zweiunddreißig Merkmalen der Großmut und den Achtzig glückverheißenden Charakteren geschmückt sein. Des weiteren, werde ich alle fühlenden Wesen dazu befähigen, wie ich zu werden.
Zweites Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, mein Körper von innen und von außen, weit und fern die fleckenlose Reinheit des Lapis Lazuli ausstrahlt. Dieser Körper wird von unübertrefflichen Tugenden geschmückt sein und friedlich in mitten eines Netzeswerkes aus Licht, welches noch kräftiger strahlt als die Sonne und der Mond, verweilen. Das Licht wird die Geister aller Wesen erleuchten, die in der Dunkelheit verharren, und sie gemäss ihren Wünschen in ihrem Bestreben nach Erfüllung befähigen.
Drittes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich mit unendlicher Weisheit und geschickten Mitteln alle fühlenden Wesen mit einer nicht endenden Menge an Gütern versehe, um ihre materiellen Wünsche zu erfüllen. Sie werden nie mehr zu wenig haben.
Viertes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich alle Wesen, die den ketzerischen Weg eingeschlagen haben, zurück auf den Pfad der Erleuchtung führe. Ähnlich werde ich jenen, die den Pfad des Sravaka- und Pratyeka-Buddha folgen auf den Mahayana Pfad zurückholen.
Fünftes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich allen so unzählbar fühlenden Wesen helfe, die nach meinem Dharma den Pfad der Sittenregeln (Vorschriften) pflegen, und den Einklang mit den drei Kostbarkeiten perfektionieren. Sogar jene die sich der Verunglimpfung oder Missachtung der Vorschriften schuldig machen, werden, wenn sie meinen Namen vernehmen, ihre Reinheit wiedergewinnen, und somit vermeiden, den Bösen Pfad hinunterzusteigen.
Sechstes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, alle fühlenden Wesen mit fehlerhaften Körpern – deren Sinne zurückgeblieben, die hässlich, dumm, blind, taub, stumm, verkrüppelt, bucklig, leprakrank, geisteskrank oder unter verschiedenen anderen Krankheiten leiden – wohlgeformte Körper mit allen gesunden Sinnen und mit Intelligenz versehe. Sie werden frei von Krankheit und Leiden sein.
Siebtes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, fühlenden Wesen, die von verschiedenen Krankheiten geplagt sind, niemandem der ihnen hilft, niemandem an den sie sich wenden können, kein Arzt, keine Medizin, keine Familie, kein zuhause – die mittellos und armselig sind helfe, sie von ihren Krankheiten zu erleichtern, sobald mein Name durch ihre Ohren dringt. Mit friedvollem und zufriedenen Körpern werden sie sich reich an Besitz und Familie erfreuen und eventuell Unvergleichliche, Vollkommene Erleuchtung realisieren.
Achtes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, solchen Frauen, die von den „einhundert Leiden, die Frauen befallen“ extrem angeekelt sind und sich wünschen ihre weibliche Form ablegen zu können, zu helfen, als Mann wiedergeboren zu werden, sobald sie meinen Namen vernehmen. Sie werden mit ehrenhaften Merkmalen ausgestattet sein und eventuell Unvergleichliche, Vollkommene Erleuchtung realisieren.
Neuntes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich allen fühlenden Wesen helfe, aus dem Netz der Dämonen zu flüchten und sich selbst von den Fesseln des ketzerischen Pfad zu befreien.
„Sollten sie im Dickicht der falschen Anschauungen gefangen sein, werde ich sie schrittweise einbeziehen in die Übungen eines Bodhisattvas und sie zur richtigen Anschauung führen.
Zehntes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe, die gefesselt, geschlagen, im Gefängnis, zum Tode verurteilt oder auf andere Art den zahlreichen Leiden und Erniedrigungen durch das königliche Gesetz unterworfen sind – und am Körper und im Geist durch diese Unterdrückung leiden. Sie brauchen nur meinen Namen zu vernehmen um von diesen Schmerzen, dank der ehrfurchgebietenden Kraft meiner Verdienste und Tugenden, befreit zu werden.
Elftes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe, die von Hunger und Durst gequält – in ihrem Versuch zu überleben zu bösem Karma getrieben sind – sollten sie durch vernehmen meines Namens und einzig diesen rezitierend und erfolgreich daran festhalten. Ich werde sie zuerst mit erlesener Mahlzeit und Getränken zufrieden stellen. Schlussendlich geschieht es durch den Duft des Dharma, dass ich sie in den Königreichen von Friede und Glückseligkeit etabliere.
Zwölftes Grosses Gelübde
„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe ihre Wünsche zu erfüllen, die völlig mittellos, keine vor Mücken und Fliegen, Hitze und Kälte schützende Kleidung besitzen – und Tag und Nacht leiden – sollten sie durch vernehmen meines Namens und einzig diesen rezitierend und daran festhalten. Sie werden unmittelbar alle Arten von hervorragender Kleidung, kostbaren Schmuck, Blumengebinde und Weihrauch Puder empfangen. Sie werden sich zur Zufriedenheit ihrer Herzen an Musik und Unterhaltung erfreuen.
„Majusri, die zwölf edlen Gelübde sprach der Geehrte der Welt, der Medizin Buddha Lapis Lazuli Radiance Tathagata, Heiliger und Vollkommen Erleuchteter, als er den Pfad des Bodhisattvas kultivierte.
„Manjusri, bezogen auf die vom Medizin Buddha, während er den Pfad des Bodhisattva beschritt, gegebenen Grossen Gelübde, – ebenso wie die Verdienste, Tugenden und Lobpreisungen über das Buddha-Land – ist es mir unmöglich sie alle zu beschreiben, nicht einmal wenn ich für eine Ewigkeit darüber sprechen würde. Jedoch ist dieses Buddha- Land absolut rein. Du wirst dort keine Versuchung, keine Bösen Pfade, nicht einmal Schreie und Leiden finden.
„In diesem Land besteht der Boden aus Lapis Lazuli, die Grenzen sind mit goldenen Seilen markiert, die Städte, Türme, Paläste und Pavillons, ebenso wie die Balkone, Fenster und Verzierungen sind alle aus den Sieben Schätzen gearbeitet. Die Verdienste, Tugenden und Lobpreisungen in diesem Bereich sind identisch denen von Amitabha Buddha’s Reinem Land im Westen.
In diesem Land wohnen zwei bedeutende Bodhisattvas, der Bodhisattva der Allumfassenden Sonnestrahlen, und der Bodhisattva der Allumfassenden Mondstrahlen. Sie sind die Führer unter den unzähligen Bodhisattvas. Jeder zu seiner Zeit wird als Nachfolger des Medizin Buddha und als fähige Beschützer Seines Wahren Dharma Schatzes, dienen.
„ Aus diesen Gründen, Manjusri, sollten alle andächtigen Männer und Frauen schwören, in dieses Land wiedergeboren zu werden.
Anschließend sprach Buddha Sakyamuni zum Bodhisattva Manjusri:
„Es gibt fühlende Wesen, die können nicht von Recht oder Unrecht unterscheiden. Sie sind gierig und gemein, praktizieren nicht die Nächstenliebe und verstehen nicht die Belohnungen aus gegebener Großherzigkeit. Sie sind unwissend und unintelligent. Die Grundlagen des Vertrauen missend, sammeln sie Reichtümer an, welche sie emsig horten. Wann immer sie jemandem über den Weg laufen der nach Nächstenliebe sucht, werden sie verärgert; und wenn sie zum spenden gezwungen werden, fühlen sie soviel Schmerzen und Bedauern, als müssten sie ein Stück des eigenen Fleisches teilen.
„Des weiteren gibt es noch unzählige fühlende Wesen die geizig und habgierig sind. Sie verbringen Zeit um Wohlstand anzuhäufen, und denken nicht daran ihn auszugeben, nicht einmal für sich selbst, alleine gelassen von Eltern, der Frau und den Kindern, von Dienern und Bettlern. Nach ihrem Tod werden solch kleinliche Personen in die Tiefen der Hungergeister oder Tiere hinabsteigen.
„Jedoch, selbst wenn sie solch ein Schicksal erleiden, werden sie, wenn sie in einer früheren Existenz im Bereich der Menschen den Namen Medizin Buddha vernommen haben, und nun sich wieder an diesen Namen erinnern und ihn rezitieren, wenn auch nur kurz, so werden sie auf der Stelle vom Bösen Pfad verschwinden und noch einmal unter den Menschen wiedergeboren. Jedoch werden sie sich an ihren Aufenthalt auf dem Bösen Pfad erinnern und sich vor den vergangenen Leiden fürchtend. Sie werden aufhören sich in weltlichen Vergnügen zu tollen. Sie werden selbst gerne Nächstenliebe praktizieren, andere die gleiches tun loben und nicht mehr kleinlich sein.
„Schließlich werden sie sogar fähig sein Kopf, Augen, Glieder, Blut und Fleisch oder andere Teile ihrer Körper an solche, die sie brauchen zu spenden, nicht mal nur ihre materiellen Besitztümer zu erwähnen.
„Des weiteren Manjusri, gibt es fühlende Wesen, welche die Lehren des Tathagata akzeptierten aber gegen die Sittlichkeitsregeln (Moralregeln) verstoßen haben. Oder sie haben zwar nicht gegen die Sittlichkeitsregeln verstoßen, aber die Regulierungen gebrochen. Oder anders, sie haben weder die Sittlichkeitsregeln noch die Regulierungen gebrochen, aber die Richtigen Ansichten verunglimpft; oder sie haben nicht die Richtigen Ansichten verunglimpft aber die umfassenden Studien des Dharma aufgegeben, um so nicht mehr die tiefgreifenden Bedeutungen der von Buddha gelehrten Sutra erklären zu können. Oder anders, obwohl sie gelernt werden können entwickeln sie eine wachsende Arroganz. Obwohl Einbildung den Verstand vernebelt, glauben sie, dass sie Recht haben und andere nicht. Deshalb missbilligen sie den Richtigen Dharma – und verbrüdern sich selbst mit Dämonen.
„Solche verblendeten Personen folgen nicht nur ihren eigenen falschen Ansichten, sie leiten auch andere unzähligen fühlenden Wesen in die große Fallgrube. Diese fühlenden Wesen sind daran gebunden, endlos auf dem Pfad der Hölle der Tiere oder den Hungergeistern zu wandeln.
„Dennoch, wenn es ihnen gelingt den Namen Buddhas zu vernehmen, werden sie ihr böses Benehmen aufgeben und so den Abstieg auf den Bösen Pfad vermeiden.
„Selbst jene, welche die böse Praxis oder das verbreiten unheilsamer Lehren nicht aufgeben und so auf den Bösen Pfaden hinunterschreiten, können dennoch von der unglaublichen Kraft der einstigen Gelübde des Medizin Buddha profitieren. Wenn sie durch diese Kraft seinen Namen auch nur kurz hören könnten, wird ihr Leben auf dem Bösen Pfad enden und sie werden im Menschen Bereich wiedergeboren. Sie werden die Richtigen Ansichten bewahren und fleißig praktizieren, um ihre Gedanken zu zähmen. Sie werden dann dazu fähig sein in die Hauslosigkeit zu gehen, um Mönche oder Nonnen zu werden. Sie werden die Studien des Dharma und der Tathagatas aufrecherhalten, alle Einbildungen verwerfen und die Verunglimpfung des Wahren Dharma aufgeben. Sie werden keine Dämonen mehr als Begleiter haben; jedoch allmählich die Übung zum Bodhisattva entwickeln und schnell perfektionieren.
„Des weiteren, Manjusri, gibt es fühlende Wesen welche habgierig, neidisch, eifersüchtig und gewohnt sind, sich selbst zu loben und andere herabzusetzen. Sie sind dazu verdammt, auf die drei Bösen Pfade hinabzusteigen und für unzählige tausend von Jahren starken Kummer erleiden. Sobald dieses starke Leid ein Ende hat, werden sie in der menschlichen Welt als Ochsen, Pferde, Affen oder Kamele wiedergeboren. Oft geschlagen und misshandelt, werden sie Hunger und Durst erleiden und lange Wege unter schwerer Last hinter sich bringen.
Sollten sie darin erfolgreich sein als menschliche Wesen zurückzukommen, werden sie ständig anderen dienen, ständig Befehle empfangen und nie frei sein.
„Jedoch, wenn einer von ihnen in einer früheren Wiedergeburt als menschliches Wesen, jemals den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernommen haben sollte, und als Resultat dieses guten Grundes, sich nun an ihn erinnert und aufrichtig in ihm Zuflucht nimmt, wird er, Dank Buddhas‘ spirituellen Kräften, allem Leiden entkommen. Seine Sinne werden geschärft, klug und gebildet, stetig auf der Suche nach der erhabenen Lehre sein und er wird guten spirituellen Freunden begegnen. Er wird für immer dem Netz von Mara (Herr der Begierden) entkommen, die Schale der Verblendung zerbrechen, den Fluss der Leiden austrocknen und so allen Sorgen und Leiden der Geburt, des Alterns, der Krankheit und dem Tod entkommen.
„Des weiteren, Majusri, gibt es fühlende Wesen, die sich am Streit ergötzen, abtrünnig werden und sich an gerichtlichen Auseinandersetzungen beteiligen. Ständig winden sie sich während andere leiden und erzeugen zunehmend durch Körper, Sprache und Gedanken, alle Arten von bösem Karma.
„Sie verschwören sich ohne Gnade gegeneinander, während sie die Geister der Berge, Wälder, Bäume und Gräber einbeziehen.
„Sie töten fühlende Wesen, und benutzen ihr Fleisch und Blut um sich mit Yaksa und Raksasa Dämonen zu versöhnen.
„Sie vermögen ebenso von denen die gegen sie sind und über die sie Hass empfinden, die Namen niederzuschreiben und Abbildungen anzufertigen, um sie mit bösen Mantras zu verfluchen, sie mit Zaubertränken, Hexenkraft und von den Toten auferstandenen Dämonen zu verletzen oder zu töten.
„Jedoch, wenn die Opfer im Vernehmen des Namens vom Medizin Buddha erfolgreich sind, wird keine dieser bösen Praktiken sie verletzen können. Des weiteren, wird jeder Betroffene Mitleid empfinden und sich bemühen, um anderen zu nutzen und ihnen Friede und Freude bringen.
„Sie werden ihre verletzenden Gedanken und ihre ärgerlichen und gehässigen Absichten verwerfen und alle Parteien werden mit dem was sie haben zufrieden sein.
„Sie werden mit dem Angriff auf andere aufhören und stattdessen darum bemüht sein, anderen zu nutzen.
„Des weiteren, Manjusri, innerhalb der Vierfaltigkeit von Mönchen, Nonnen, männlichen und weiblichen Laienanhängern, und ebenso inmitten anderer guter Männern und Frauen des lauteren Vertrauens, gibt es solche, die dazu fähig sind, sich für ein ganzes Jahr an die Acht Sittenregeln zu halten oder auch für drei Monate eines Jahres den guten Gründen zur Wiedergeburt im Westlichen Reinen Land von Amitabha Buddha, dem Buddha des Ewigen Lebens zu widmen, um so den Wahren Dharma zu hören. Sollte ihre Wiedergeburt im Reinen Land noch unsicher sein, sie jedoch den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen, dann, werden zum Zeitpunkt ihres Todes, die acht bedeutenden Bodhisattvas nämlich, Manjusri, Avalokitesvara,
Mahastamaprapta, Aksayamati, Ratnacandana, Bhaishajya-raja, Bhaishajya-samudgata undMaitreya, den Raum durchqueren und hinuntersteigen, um ihnen den Weg zu zeigen. Aufgrund dessen werden sie spontan in der Lotus Blume der vielen Farben wiedergeboren.
„Des weiteren, gibt es jene, die Dank dessen [dass sie den Namen des Medizin Buddha gehört haben] in den himmlischen Königreichen geboren werden. Obwohl sie in den himmlischen Königreichen geboren werden, sind ihre guten Wurzeln noch nicht verbraucht, und so werden sie nicht mehr auf den bösen Pfaden wiedergeboren. Wenn ihre Lebenszeit in den himmlischen Reichen endet, mögen sie auf die menschliche Welt als Rad- drehende Könige zurückkehren und über die [Berg Sumeru umgebenden] vier Kontinente regieren. Mit überwältigender Tugend und Gelassenheit werden sie unzählige Hunderte und Tausende von fühlenden Wesen auf den Pfad der 10 Tugenden führen.
„Andererseits, mögen solche Personen als Kasatriyas (die regierende militärische Klasse) oder als Brahmins oder Laien großer Familien mit reichlichem Vermögen und überfließenden Getreide- und Warenhäusern, geboren werden. Sie werden mit edlen Merkmalen, zahlreichen Familienmitgliedern und Gefolgsmännern, sowie Intelligenz, Weisheit, Mut, Energie und dem eindrucksvollen Benehmen eines großen Helden, dotiert sein. Gleicher maßen, wenn irgendeine Frau den Namen des Medizin Buddha hört und daran festhält, wird sie nie wieder in weiblicher Form wiedergeboren.
„Manjusri, nach dem der Medizin Buddha die höchste Erleuchtung erlangte, erkannte er mit Hilfe der Tugend seiner einstigen Gelübde, dass fühlende Wesen verschiedene Krankheiten, wie Auszehrung, körperliche Behinderungen, Fieber, Ruhr, Gelbsucht, usw. aushalten müssen. Einige waren die Ziele Schwarzer Magie oder verschiedener Gifte. Zu dieser Zeit, auf der Suche all dieses Elend zu beenden und die Wünsche der fühlenden Wesen zu erfüllen, trat er in den Zustand der Versenkung (samadhi) ein, welches „Beenden aller Leiden und Plagen der fühlenden Wesen“ genannt wird. „Sobald er in samadhi eintrat und das große Dharani aussprach, erstrahlte ein glänzendes Licht aus seiner „urna“:
Namo bhagavate
Bhaishajyaguru-vaidurya
Prabha-rajaya T
athagataya
Arthate
Samyak-sambuddhaya
Tadyatha
Om Bhaishajye Bhaishajye
Bhaishajya-samudgate Svaha.
„Nachdem der Medizin Buddha, in seinem Erstrahlen, das Dharani aussprach, rumorte und erbebte der gesamte Kosmos. Leuchtende Strahlen schienen hervor, das allen fühlenden Lebewesen ermöglichte Krankheit und Leid zu entkommen und Frieden und Glückseligkeit zu genießen.
„Manjusri, wenn du einem Mann (oder einer Frau) der an einer Krankheit leidet begegnest, dann reinige ihn, bade ihn und benetzte seinen Mund beständig. Du solltest in seinem Namen das Dharani 108 mal aufrichtig über seinem Essen, seiner Medizin oder seinem Wasser, welches von Insekten gereinigt wurde, rezitieren.
Sobald er seine Speise oder sein Getränk zu sich genommen hat wird seine Krankheit und sein Leiden verschwinden.
„Wenn der Patient einen einzigen Wunsch hat und aufrichtig diese Lehrformel (Dharani) rezitiert, so wird sein Wunsch erfüllt werden. Er wird frei von Krankheiten sein, sich eines langen Lebens erfreuen und an seinem Tode wird er in den Reichen des Medizin Buddha wieder geboren werden. Er wird dann jenseits von Rückfall sein und eventuell Höchste Erleuchtung erfahren.
„Deshalb Manjusri, jeder Mann oder jede Frau die aufrichtig verehrt und respektvoll dem Medizin Buddha Opfer darreicht, sollte ständig diese Lehrformel (Dharani) rezitieren und niemals aus dem Gedächtnis verlieren.
„Des weiteren Manjusri, wenn Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen von den verschiedenen Namen des Medizin Buddha Lapus Lazuli Radiance Tahthagata, Arhat, der Vollkommen Erleuchtete hören, sollten sie diesen Namen rezitieren und nie wieder vergessen.
„Jeden Morgen, zum Morgengrauen, nachdem sie sich gewaschen und ihre Zähne gereinigt haben, sollten sie Opfer von wohlriechenden Blumen, Räucherstäbchen, Parfüm oder verschiedene Arten von Musik vor dem Abbild des Buddha darreichen. Des weiteren sollten sie dieses Sutra kopieren oder andere veranlassen es zu kopieren und ebenso es aufrichtig rezitieren und Erklärungen zu seiner Bedeutung anhören.
„Sie sollten den Dharma Lehrern die dieses Sutra lehren, alles nicht lebensnotwendige spenden, und darauf achten, dass ihnen nichts fehlt.
„Auf diesem Weg werden andächtige Männer und Frauen unter dem Schutz der Buddhas stehen. All ihre Wünsche werden erfüllt werden und sie werden möglicherweise die Höchste Erleuchtung erfahren.“
Alsdann sprach der Bodhisattva Manjusri hochachtungsvoll zu Buddha: „O, Weltgeehrter, ich gelobe, dass ich im Zeitalter der Dharma Manifestation sehr geschickte Mittel benutzen werde, um Männern und Frauen zu helfen, die mit lauterem Vertrauen den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen. Sogar in ihrem Schlaf werde ich ihr Bewusstsein mit dem Namen dieses Buddhas erwecken.
„Oh, Weltgeehrter, wenn fromme Personen diese Sutra lesen, rezitieren, schützen, oder darüber berichten sollten, oder die Bedeutung anderen erklären, oder es kopieren oder es von anderen kopieren lassen, oder, wenn sie ihm gegenüber die höchste Verehrung entgegen bringen, es schmücken mit duftenden Blumen, Parfüm, Räucherstäbchen und Räucherpulver, Kränzen, Geschmeide, Fahnen, Überdachen, Tanzen und Musizieren und es schützen mit kostbaren, mehrfarbiger Kleidern – und wenn sie eine saubere Stätte bereiten, einen hohen Altar errichten und das Sutra darauf legen – so werden die
Bedeutenden Vier Himmlischen Könige, ihr Gefolge sowie unzählige Hunderttausende anderer Geistliche daraufhin zu diesem Platz kommen, Opfer darbieten und das Sutra bewachen.
„Weltgeehrter, wo immer sich dieser Schatz des Sutra verbreitet hat und wo es Menschen gibt, die fähig sind ihn zu bewahren, solltest du wissen dass dank der einstigen Gelübde des Medizin Buddha, seiner Tugenden und der Kraft seines Namens dieser Platz frei von vorzeitigem Tod sein wird. Auf diesem Platz wird es keine bösen Dämonen oder Geister geben die, die Lebenskraft der Menschen schwächen.
„Selbst wenn es nicht so wäre, würden diese frommen Männer und Frauen sich erholen, und sich an guter Gesundheit und einem friedlichen Geist erfreuen.“
Dann sprach der Buddha zu Manjusri:
„So ist es, so ist es, Manjusri. Es ist genau so wie
du es sagst. Wenn Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen, es wünschen, dem Medizin Buddha Opfer darzubringen, so sollen sie zuerst ein Abbild des Buddha erstellen und es dann auf einen lauteren, gereinigten Altar stellen.
„Sie sollen verschiedene Arten von Blumen verstreuen, alle Varianten von Räucherstäbchen anzünden und den Platz mit Flaggen und Wimpel schmücken. Sieben Tage und Nächte sollen sie sich an die Acht Vorschriften halten, nur reine Speisen konsumieren, sich baden und parfümieren, reine und frische Kleidung anziehen und ihren Geist unbefleckt und frei von Ärger und Bosheit halten. Sie sollen Gefühle von Güte, Mitgefühl, Freude und Gelassenheit gegenüber allen fühlenden Wesen entwickeln, während sie ihnen Nutzen, Friede und Glückseligkeit bringen. Sie sollen Musik spielen und Lobpreisungen des Medizin Buddha singen, während sie sein Abbild in rechter Uhrzeiger Richtung umwandern.
„Was immer sie sich wünschen wird dann erfüllt werden - ob es sich um langes Leben, Wohlstand oder irgend etwas anderes wie eine Gehobene
Position oder die Geburt eines Sohnes oder einer Tochter handelt.
„Des weiteren, wenn fühlende Wesen plötzlich unter Alpträumen leiden oder Zeugen aller Arten von schlechten Ohmen werden – wie eine Ansammlung befremdlicher Vögel, oder Hunderte von ominösen Zeichen in ihren Häusern – so brauchen sie nur den Weltgeehrten Medizin Buddha mit allen verschiedenen Arten von wunderbaren Opfern verehren, und die Alpträume, bösen Ohmen und unheilvollen Zeichen werden verschwinden und nicht weiter fähig sein ihnen zu schaden.
„Wenn irgendwelche fühlende Wesen sich vor Wasser, Feuer, Messern, Gift, Höhenangst, oder boshaften Biestern – wie wilden Elefanten, Löwen, Tigern, Wölfen, Bären, giftigen Schlangen, Skorpionen, Hundertfüßern, Tausendfüsslern, infizierten Moskitos oder Stechmücken – fürchten, so brauchen sie sich nur aufrichtig an den Namen des Medizin Buddha erinnern und ihn rezitieren, während sie ihm ehrfürchtig Opfer darbieten, um so all diesem Terror zu entkommen. Wenn ein Land einer Invasion von Fremden, der Rebellion oder der Räuberei unterliegt, so brauchen die Einwohner nur aufrichtig an den Namen des Medizin Buddha erinnern und ihn rezitieren, während sie ihm huldigen, und all dieses Unheil wird in gleicher Weise verschwinden.
“Des weiteren, Manjusri, gibt es Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen, welche ihr ganzes Leben lang nie irgend welchen Gottheiten verehrt haben, aber aufrichtig Zuflucht zum Buddha, dem Dharma und den Sangha nehmen und die Vorschriften halten – die fünf oder zehn Vorschriften für Laien, die 400 Vorschriften für Bodhisattvas, oder die 250 Vorschriften für Mönche oder die 500 Vorschriften für Nonnen. Jedoch, wenn einer von ihnen die sich auferlegten Vorschriften verletzt und fürchten auf den bösen Pfad zu fallen, sollen sie sich auf das Rezitieren des Namens des Medizin Buddha konzentrieren und ihm ehrfürchtig Opfer darbieten. Sie werden damit gewiss die Wiedergeburt auf den Drei Bösen Pfaden vermeiden.
„Wenn Frauen extreme Schmerzen durch die Geburt eines Kindes erleiden und sie mit größter Ernsthaftigkeit den Namen des Medizin Buddha rezitieren, loben, verehren und ihm Opfer darbieten, werden sie von ihren Leiden erlöst werden.
„Die Kinder, die sie geboren haben werden ohne Schäden, ansehnlich in Erscheinung sein und alle die sie sehen dazu bringen, sich zu erfreuen. Sie werden mit scharfen Sinnen und Intelligenz, zusammen mit einer ruhigen Neigung ausgestattet sein. Sie werden selten krank werden, noch werden böse Geister ihre Lebenskraft schwächen.“
Anschließend fragte der Geehrte der Welt Ananda: „Ich habe gerade die Verdienste und Tugenden des Weltgeehrten Medizin Buddha gepriesen. Diese Verdienste und Tugenden sind die extrem tiefgründigen Übungen aller Buddhas, sie sind jedoch schwierig zu erklären. Hast du in sie Vertrauen oder nicht?“
Ananda antwortete höflich: „O, Hoch Tugendhafter, Weltgeehrter, ich habe keine Zweifel in die von den Tathagatas gepredigten Sutra. Warum? Weil das Karma von Körper, Sprache und Geist der Tathagatas vollkommen rein ist. O, Weltgeehrter, die Sonne und der Mond mögen fallen, Berg Sumeru, der majestätischste König der Berge möge erzittern, aber die Worte der Buddhas verändern sich nie. O, Weltgeehrter, einige fühlende Wesen, deren Wurzeln des Vertrauens mangelhaft sind, mögen von der tiefgründigen Übung der Buddhas hören und denken, „wie können wir diese Verdienste, Tugenden und großen Vorteile erlangen, wenn wir alleine nur den Namen des Medizin Buddha rezitieren?“ Wegen diesem Mangel an Vertrauen, entwickeln sie sogar verunglimpfende Gedanken, und so büßen sie großen Nutzen ein und verbleiben in der langen dunklen Nacht [der Unwissenheit]. Sie steigen auf den Bösen Pfad hinunter der sich ohne Ende ums sie dreht.“
Dann sprach der Buddha zu Ananda:
„Wenn diese fühlenden Wesen den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen und ihn aufrichtig rezitieren und an Ihm ohne zu zweifeln fest halten, dann wird es für sie unmöglich sein auf den Bösen Pfad zu sinken.
„O, Ananda! Sogar die Sravakas, Pratyeka Buddhas und Bodhisattvas, die nicht die Zehn Stationen erreicht haben, können diese Wahrheit nicht verstehen und nicht glauben. Nur die Bodhisattvas die eine Lebenszeit von der Buddhaschaft entfernt sind können es.
„O, Ananda,! Eine Wiedergeburt als Mensch ist nicht einfach zu erreichen; jedoch ist es sogar noch schwerer den Dreifachen Schatz zu respektieren und zu ehren und in ihn zu glauben. Den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha zu vernehmen ist noch weit schwieriger.
„O, Ananda, der Medizin Buddha hat zahllose Bodhisattva Übungen kultiviert, zahllose geschickte Mittel verinnerlicht und zahllose weit reichende Gelübde abgelegt. Wenn ich eine Ewigkeit oder mehr dazu bräuchte, sie nachzuzählen, würde die Ewigkeit eher vergehen, ehe ich ausreichend Zeit hätte, all diese wundervollen Übungen Gelübde und geschickten Mittel zu beschreiben.“
Zur selben Zeit, erhob sich aus der Zusammenkunft ein Bedeutender Bodhisattva mit dem Namen „Erlösung“ von seinem Sitz, richtete seine Robe, entblößte seine Rechte Schulter, kniete auf seinem Rechten Knie nieder, verbeugte sich und mit den Handflächen zusammengefaltet sprach er ehrfürchtig zu Buddha:
„Oh, Großer Tugendhafter, Weltgeehrter, in der Zeit, wenn sich das Dharma manifestiert, wird es fühlende Wesen geben, die zahlreiches Unheil erleiden; sie sind immer krank und ausgemergelt, unfähig zu essen und zu trinken; ihre Schlunde trocknen aus und ihre Lippen dörren aus, ihre Augen sehen überall Dunkelheit. Wenn die Zeichen des Todes erscheinen, sind sie umgeben von Eltern, Familie, Freunden und Angehörige, die weinen und lamentieren.
„So liegt dann ein Patient im Bett, und sieht die Boten von Yama ankommen, die sein Bewusstsein vor den König der Gerechtigkeit führen. Nun, alle fühlenden Wesen haben angeborene Sinne, die alles was sie tun aufzeichnen, beides, ihre Verfehlungen und ihre Verdienste. Diese Sinne präsentieren dann König Yama die gesamten Aufzeichnungen.
„Zur selben Zeit befragt der König die sterbende Person und ordnet tabellarisch das Gute und das Schlechte Karma, bevor er über sein Schicksal eine Entscheidung fällt.
„Wenn zu diesem Zeitpunkt, die Verwandten und Angehörigen des Patienten dazu fähig sind, in seinem Namen Zuflucht zum Medizin Buddha zu nehmen und Mönche und Nonnen dazu einladen, dieses Sutra zu rezitieren, siebenreihige Lichter zu entzünden und mehrfarbige Langes Leben Fähnchen aufzuhängen, dann möge, hier und jetzt sein Bewusstsein zurückkehren und er wird sich selbst wie in einem Traum klar sehen.
„Oder anders, nach 7, 21, 35 oder 49 Tagen, wenn sein Bewusstsein zurückkehrt, als würde er von einem Traum aufwachen, wird er sich an sein Gutes und Schlechtes Karma und die daraus resultierenden Konsequenzen erinnern.
„Selbst so Zeuge der Konsequenzen des Karma gewesen zu sein, wird er nie wieder Schlechtes Karma erzeugen, selbst wenn sein Leben in Gefahr ist. Deshalb sollen Männer und Frauen mit lauterem Vertrauenden den Namen des Medizin Buddhas bewahren, verehren und gemäss ihrer Verhältnisse ihm Opfer darbieten.“
Danach fragte Ananda den Bodhisattva Erlösung: Guter Mann, wie sollen wir den Weltgeehrten Medizin Buddha verehren und ihm Opfer darbieten und wie sollen wir die Langes Leben Fähnchen und Lichter herstellen?“
Der Bodhisattva Erlösung erwiderte: „Tugendhafter, um dem Patienten zu helfen, sich zu erholen, sollst du sieben Tage und sieben Nächte die Acht Vorschriften einhalten, gemäss deiner Verhältnisse, Essen und Trinken und andere Notwendigkeiten den [oder einer Gruppe von] Mönchen und Nonnen opfern, den Weltgeehrten Medizin Buddha sechs mal am Tag ehrfurchtsvoll huldigen, ihm Opfer darbieten und dieses Sutra 49- mal rezitieren.
„Du sollst 49 Lichter entzünden, sieben Abbildungen des Medizin Buddha erstellen und sieben Lampen, jede so groß wie ein Wagenrad, vor jedes Abbild stellen und sie für 49 Tage und Nächte durchgehend brennen lassen.
„Du sollst auch mehrfarbige, 49 Handlängen große Fähnchen anfertigen.
„Des weiteren sollst du 49 verschiedene Tierarten frei lassen [um so ihr Leben zu bewahren].
Der Patient möge so der Gefahr entkommen und weder unter der Herrschaft von bösen Dämonen sein, noch dem vorzeitigen Tod unterliegen.
„Des weiteren, Ananda, wenn die gesalbten Ksatriya Könige sich selbst von Unheil wie Epidemien, Invasionen von Fremden, internem Aufruhr, einer ungünstigen Konstellation der Sterne, einer Sonnen- oder Mondfinsternis, Unzeit gemäßen Stürme oder dem Ausfall des Monsuns umgeben fühlen, so sollen sie Gefühle des Mitleids allen fühlenden Wesen gegenüber entwickeln.
„Sie sollen ebenso Gefangene begnadigen und gegenüber dem Weltgeehrten Medizin Buddha gemäss ihrer vorher beschriebenen Sitten, Opfer darbieten.
„Dank dieser guten Wurzeln und der Kraft der einstigen Gelübde des Medizin Buddha, wird sofort Friede und Stabilität in die betroffenen Länder zurückkehren; die Regen und Winde werden günstig sein; Getreide wird rechtzeitig wachsen und jeder wird froh und gesund sein. Das Land wird frei sein von bösen Yaksas, die dort der Bevölkerung Schaden zu fügen wollen. All die schlechten Ohmen werden sofort verschwinden und diese gesalbten Ksatriya Könige werden sich großer Langlebigkeit und Vitalität, schönerer Erscheinung sowie größerer Gesundheit und Freiheit als je zuvor, erfreuen.
„ Oh, Ananda, die Königinnen, Gemahlinnen, Prinzessinnen, königlichen Erbfolger, große Minister, Hofdamen, Offizielle oder Nichtadlige, die unter Krankheiten oder anderem Unglück leiden, sollten dem Medizin Buddha Opfergaben darbieten. Sie sollten mehrfarbige Langes Leben Fähnchen anfertigen, Lichter anzünden, darauf achten, dass sie durchgehend brennen, alle möglichen Tiere frei lassen, unterschiedlich farbige Blüten verstreuen und verschieden artige, für ihren Duft wohl bekannten Räucherstäbchen entzünden. Sie werden sich dann von der Krankheit erholen und dem Unglück entgehen.“
Darauf hin fragte dann Ananda den Bodhisattva Errettung: „Guter Mann, wie kann ein zu ende gehender Lebensabschnitt verlängert werden?“
Der Bodhisattva Errettung erwiderte: „Tugendhafter, hast du nicht gehört, als der Tathagata von den neun Formen des zeitlosen Todes erzählte? Ich würde jeden drängen, Langes Leben Fähnchen anzufertigen, Verdienst und Tugend zu praktizieren. Dank solcher Praxis werden sie ihr ganzes Leben lang Leiden und Unglück entkommen.“
Ananda fragte weiter: „Welches sind die neuen Formen des zeitlosen Todes?“
Der Bodhisattva Errettung antwortete:
„ Manche fühlenden Wesen ziehen sich eine kleine Krankheit zu, die wegen des Mangels an Medizin oder eines Arztes nicht behandelt wurde; oder andererseits, obwohl ein Arzt zugegen war, verschrieb er die falsche Medizin und verursachte so den vorzeitigen Tod. Oder die Patienten geraten in Panik, indem sie den falschen Erklärungen der auf Erden lebenden Dämonen, Ketzer oder Schwarzer Magie Ausübender glauben – unfähig, ihre Gedanken zu beruhigen. Sie mögen sich dann an Weissagungen beteiligen oder Tier Opfer Zeremonien durchführen, um die Geister zu versöhnen, und beten um Segen und langes Leben – aber vergeblich. Wegen Unwissenheit, Verwirrung und dem Vertrauen in falsche und verkehrte Ansichten, treffen sie auf den zeitlosen Tod und versinken in der Hölle, ohne ein Ende in Sicht. Dies ist die erste Form des zeitlosen Todes.
„Die zweite Form ist die Hinrichtung durch königlichen Erlass.“
„Die dritte Form ist der Verlust der eigene Lebenskraft an die Dämonen der Jagd, des Spiels, der Ausschweifung, der Trunkenheit oder der extremen Zerstreuung.“
„Die vierte ist der Feuertod; die fünfte ist der Tod durch ertrinken. Die sechste ist der Tod durch wilde Tiere gefressen worden zu sein.“
„Die siebte ist der Tod durch Absturz von einem Berg oder einer Klippe. Die achte ist der Tod durch Vergiftung, Beschwörung, bösen Formeln oder vom Tode erwachter Dämonen. Die neunte ist der Hungertod oder der Tod durch Verdursten, wegen Mangels an Essen oder Wasser.
„Dies sind die neun Formen des zeitlosen Todes, welche von den Tathagatas erwähnt wurden.
Es gibt auch zahllose andere Formen, zu viele, um sie zu zählen.
„Des weiteren Ananda, ist König Yama dafür verantwortlich das karmische Register eines jeden in der Welt zu speichern. Wenn fühlende Wesen pflichtvergessen gewesen sind und die Fünf Hauptsünden begingen, den Dreifachen Schatz verunglimpften, die Gesetze des Landes gebrochen oder Hauptregeln verletzt haben, wird König Yama gemäss ihrer Übertretung die Strafe bemessen. Deshalb dränge ich alle fühlenden Wesen dazu, Lichter zu entzünden, Fahnen zu fertigen Tiere in die Freiheit zu entlassen und sich in Verdiensten zu praktizieren, um Leiden und Unglück zu vermeiden.
Zu jener Zeit verweilten in der Grossen Zusammenkunft zwölf mächtige Yaksa Generäle mit Namen:
Kumbhira, Vajra, Mihira, Andira,
Anila, Indra,
Sandila, Pajra, Sidura,
Makura,
Catura, und Vikarala.
Jeder wurde von einem Gefolge von 7.000 Yaksas begleitet.
Sie alle erhoben gemeinsam ihre Stimme und sagten respektvoll zum Buddha:
„O, Weltgeehrter, heute, dank der ehrfurchtgebietenden Kraft des Buddhas, haben wir erfolgreich den Namen des Medizin Buddha vernommen und fürchten nicht länger, auf den Bösen Pfad hinabzusteigen.
„Zusammen, in einem Geist, nehmen wir für den Rest unseres Lebens, Zuflucht im Buddha, dem Dharma und den Sangha und geloben alle fühlenden Wesen zu unterstützen – ihnen aufrichtigen Nutzen und Freude zu bringen.
„Wo auch immer dieses Sutra zirkuliert, oder wo auch immer es fühlende Wesen gibt, die am Namen des Medizin Buddha fest halten und ihm, sei es in Dörfern, Städten, Königreichen oder der Wildnis, ehrfürchtig Opfer darbieten, wird er sie beschützen.“
„Er wird sie von allem Leiden und Unheil befreien und darauf achten, dass all ihre Wünsche in erfüllt werden.“
„Fühlende Wesen, die von Krankheit oder Unheil betroffen sind und den Wunsch hegen diesem zu entkommen, sollten ebenso dieses Sutra lesen und rezitieren. Sie sollten unsere Namen mit mehrfarbigen Tauen knoten – sie entknoten, wenn ihre Wünsche erfüllt sind.“
Daraufhin lobpreiste Buddha Sakyamuni die mächtigen Yaksa Generäle mit folgenden Worten: „ Gut, in der Tat, gut in der Tat, mächtige Yaksa Generäle! Jene von euch die das Wohlwollen und die Tugenden des Weltgeehrten Medizin Buddha zurückbezahlen wollen, sollten auf diesem Wege immer Nutzen und Freude allen fühlenden Wesen bringen.
Dann fragte Ananda den Buddha: „Weltgeehrter, wie sollen wir dieses Lehre nennen und wie sollen wir an ihr festhalten und sie praktizieren?“
Buddha Sakyamuni erwiderte Ananda: „Diese Lehre wird ‚Einstige Gelübde Verdienste und Tugenden des Medizin Buddha‘ oder das ‚Dharani der Gelübde der Zwölf Yaksa Generäle zum Nutzen aller Fühlenden Wesen‘ oder ‚Auslöschung Aller Karmischen Hindernisse‘ genannt. Du solltest es so aufrechterhalten.
Als Buddha Sakyamuni fertig sprach, freuten sich all die großen Bodhisattvas, ebenso wie die großen Sravakas, Könige, Minister, Bramahnen, Laien, Devas, Nagas, Yaksas, Gandharvas, Asuras, Garudas, Kinnaras, Mahoragas und andere menschliche und nicht menschliche Wesen über die Worte Buddha’s. Hochachtungsvoll nahmen sie die Worte an und setzten sie in Praxis um.
Sutra des Medizin Buddha
Lapis Lazuli Radiance Tathagata:
Seine Einstigen Gelübde, Verdienste und Tugenden
Huldigung für Medizin Buddhas Grosse Zusammenkunft der Buddhas und Bodhisattvas
(Übersetzt aus Sanskrit ins Chinesisch vom T’ang Dynastie Meister Hsuan-tsang) [Übersetzt ins Englische durch Minh Thanh & P.D. Leigh (2001)]
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